Nicole Heidemann erstmalig nicht mehr schnellste Brustschwimmerin im Land – „nur“ Vize!
Offenes Podest auch für Hendrik Schmitz, Marius Hollen und Sofie Gügelmeyer
Landes-Kurzbahn-Meisterschaften – 26./27. Oktober 2024 – Stadionbad Hannover
In die Landesspitze schwammen sich erneut Hendrik Schmitz (Sigiltra Sögel) und Nicole Heidemann (TV Meppen)
Nicole Heidemann „nur“ Zweite im Land? Erstaunen am Beckenrand des „historischen“ Stadionbades am Maschsee. Seit fast zwei Jahrzehnten stand immer die jetzt 42-jährige emsländische Vorzeigeschwimmerin ganz oben auf dem Treppchen über 50 m Brust. Egal ob auf Lang- oder Kurzbahn.
Trotz starker 31,93 Sekunden und Saisonbestzeit im Finale musste sie sich der 24 Jahre jüngeren Lilly-Fay Walbaum von den Wasserfreunden 98 Hannover bei den Landes-Kurzbahn-Meisterschaften knapp geschlagen geben. Die Kaderschwimmerin vom Leistungszentrum der Landeshauptstadt war sieben Zehntelsekunden schneller als Heidemann. „Trotz alledem. Ich war mit meinem Saisoneinstieg sehr gut zufrieden. Das neue Trainings- und Ernährungskonzept tut mir gut. Mal sehen, was die nächsten Wochen noch so geht!“, sieht die Finanzexpertin der Kurzbahn DM in Wuppertal (14.-17.11.) und der Masters-DM Ende November in Freiburg recht positiv entgegen. In der offenen Kategorie gab es zudem drei Bronzemedaillen durch Hendrik Schmitz (SV Sigiltra Sögel), Marius Hollen (SV Haren) und Sofie Gügelmeyer von den Wasserfreunde Dalum.
Zwei sehr unterschiedliche Wettkampftage erlebte Hendrik Schmitz. Über 100 m Schmetterling legte der Sigiltra-Schwimmer einen sehr starken Auftritt hin. Der 23-Jährige zog als Vorlaufzweiter (57,36 Sek.) ins Finale ein und steigerte sich dort abermals auf 56,78 Sekunden und seine persönliche Bestmarke um insgesamt eine Sekunde. Zurzeit Platz 39 in der offenen DSV-Bestenliste. Damit fehlten dem gebürtigen Twister nur rund 1,5 Sekunden zum Kreisrekord, den sein Vereinskamerad Marco di Carli vor 21 Jahren in Bozen (I) aufstellte. Am zweiten Tag sollte dann auf seiner Paradestrecke, den 50 m Schmetterling, der Titel her. Doch daraus wurde nichts. Ein Start war unmöglich. Nach Verletzung seines Knies durch Überstreckung bei der ersten Wende im 100 m Rücken-Vorlauf (trotz Schmerzen noch Zwölfter in 1:00,47 Min.) platzte sein realistischer Traum. Danach kam er kaum noch aus dem Becken und humpelte mit schmerzverzehrtem Gesicht und den Tränen nahe zu seinem Trainer. Landesmeister schließlich wurde Jörn Frerichs aus Göttingen in 24,79 Sekunden, genau die persönliche Bestmarke von Schmitz. „Wie gut ich drauf war, haben die 100 m gezeigt!“, trauerte er der großen verpassten Chance nach. Sein erster Start verlief auch nich optimal und offenbarte zurzeit die Schwächen in Rückenlage. Über 50 m belegte Hendrik so nur den 15. Rang in doch etwas mäßigen 27,92 Sekunden.
Ein beherztes Rennen schwamm Marius Hollen über 200 m Freistil am Schluss der zweitägigen Veranstaltung. Der 20-jährige Harener Landschaftsgärtner schlug hinter dem überragenden Daniel Olenberg (VfL Osnabrück/1:50,42 Min.) und Valentin Hauptmann (W98 Hannover/1:51,78 Min.) um rund zwei Sekunden verbessert in 1:55,54 Minuten an. Zum Kreisrekord von di Carli fahlen noch rund satte vier Sekunden. Eine starke Leistung bot der hoch aufgeschossene Schwimmer über 200 m Rücken. Er steigerte sich auf 2:10,76 Minuten und wurde Fünfter. Auch auf der halben Distanz konnte sich Marius sehen lassen: Als Vorlaufvierter (58,37 Sek.) mit 58,85 Sekunden Fünfter im Endlauf. Einen neunten Platz verbuchte er im Rückensprint über zwei Bahnen im auf 25 m halbierten großen Pool – Zeit: gute 27,16 Sekunden!
Sofie Gügelmeyer, mit 17 Jahren die jüngste Emsländerin auf dem Podest, schaffte es in die Phalanx der DSV-Jugendkader-Schwimmerinnen wie Anisa Sabovic und Josephine Müller (beide W98 Hannover) vorzudringen und mit ihnen über 200 m Schmetterling auf dem Siegerpodest zu stehen. Ein offener sechster Platz sprang im Finale über 100 m Schmetterling heraus.
Spannendes Ausschwimmen um den achten Platz im 50 m Freistil-Finale trotz Bestzeit knapp verloren
Zweimal im Finale stand die 22-jährige Sarah Deters vom Haselünner SV mit großartigen Bestzeiten. Richtig gut drauf konnte sie mit den Besten des Landes mithalten und glänzte mit dem 8. Rang im Finale über 100 m Brust in 1:16,33 Minuten (Vorl. 1:16,13 Min.) und 50 m Schmetterling, wo sie nur wenige Minuten zwei Mal hintereinander einen Endlauf beschritt. Mit der Zeit von 30,59 Sekunden wurde klar, dass die Erholungszeit zwischen den beiden Rennen einfach zu kurz war. Als Vorlaufsechste hatte sie noch nach starken 29,62 Sekunden die Anschlagsmatten ausgelöst. Auch ihre Ergebnisse über 50 m Brust (11. Pl. in 34,52 Sek.) und Rücken (9. Pl. in 31,66 Sek.) demonstrierten ihre Top-Form. So richtig spannend ging es dann bei Ausschwimmen über 50 m Freistil zu, wo sie in persönlicher Bestzeit von 27,06 Sekunden gegen Sophie Iren Vaks von der TSG 07 Burg Gretesch knapp das Nachsehen hatte (26,97 Sek.). Mit 1:08,86 Minuten und Rang neun komplettierte Sarah ihr hervorragendes sportliche Statement in der Landeshauptstadt.
Ihr Vereinskollegin Eva Steven schwamm auf zwei Bahnen „Delphin“ auf einen offenen Mittelplatz – Zeit 32,23 Sekunden.
Siege und eine wahre Leistungsexplosion feierte daneben „Butenemsländer“ Fabio Berendes
Der Emsbürener pendelt schon länger zum Landesstützpunkt nach Osnabrück und startet seit kurzem auch für den VfL. Der 17-jährige Jugend-National-Schwimmer erntete die Früchte von gezieltem Training auf der langen 50-m-Bahn des Nettebades. Er wurde offener Landesmeister über 100 m und 200 m Brust (1:01,60/2:15,32 Min.). Zeiten, die es in sich haben. Jeweils Platz 8 der offenen deutschen Bestenliste und die Nr. 1 in der Rangliste des Jahrgangs. Seine Vielseitigkeit demonstrierte Fabio auch in Rückenlage, über Freistil und Lagen. Ein ganzer „Gehänge“ von Edelmetall konnte seinen Hals zieren.
In hervorragender Form präsentierte sich einmal mehr der im Sommer in Berlin gekührte Norddeutsche Juniorenmeister Jan Richtering. Er musste sich in der Landeshauptstadt der offenen Konkurrenz erwähren. Das gelang ihm besonders gut über 100 m Brust, wo der Leistungsträger des SV Blau-Weiß Lingen eine starke 1:06,49 Minuten „raushaute“. Auch der Brustsprint konnte sich mit einer Zeit von 30,80 Sekunden sehen lassen.
In der von starker Konkurrenz der Zentren geprägten Jugendjahrgangs- und Juniorenwertung imponierte Laura Vehns, 16-jährige Schwimmerin aus Emsbüren, mit dem Vizemeistertitel über 50 m Schmetterling (29,81 Sel.) und der Bronzemedaille über 100 m Lagen in 1:10,90 Minuten. Die ein Jahr jüngere Vereinskollegin Finja Kruthoff wusste die Concorden-Tradition im Brustschwimmen erfolgreich fortzusetzen: 36,31 Sekunden auf der Sprintstrecke und 1:19,16 Minuten über 100 m.
Für Highlights sorgte Sofie Gügelmeyer als zweifache Vizemeisterin über 100 m und 200 m Schmetterling (1:06,77/2:29,94 Min.) sowie „Bronze“ für ihre Leistung über 100 m Brust (1:19,10 Min.) und 200 m Lagen in starken 2:33,19 Minuten. Auch sonst konnten sich ihre Leistungen trotz der Nähe zum vorhergegangenen, anstrengenden Trainingslager in Cuxhaven. Ihre gerade volljährig gewordene Schwester Marie knüpfte an „alte“ Zeiten über 50 m (34,46 Sek.) und 100 m Rücken mit Rang 8 bei den Juniorinnen (Jahrg. 2005/2006) mit 1:13,78 Minuten an. Ihr zwei Jahre jüngerer Vereinskollege Jonas Hörtemöller hatte sich für drei Strecken qualifiziert und lieferte ordentliche Rennen ab, die seinen Aufwärtstrend weiter bestätigten.
Fynn Hopster überraschte seine Harener Trainerin über 400 m Lagen mit dem 3. Platz. Die 15-jährige Jette Sophie Schmid überzeugte vor allem über 100 m Lagen sowie über 200 m Rücken mit Rang sieben und schrammte auf 200 m Lagen mit dem „undankbaren“ 4. Rang und starken 2:38,89 Minuten ganz knapp am Edelmetall vorbei. Marcel Knevel, der studienbedingt zeitnah zum 1. FC Nürnberg wechselte, zeigte sich langsam etwas erholt von einem krankheitsbedingten Trainingsausfall. Mette Jüngerhans hatte ihre besten Resultate über 50 m Brust und 100 m Lagen: Platz 8 im Jahrgang 2008.
Jevste Vredenborg holte Sigiltra-Swimming „Silber“ über 200 m Brust in 2:54,73 Minuten – glänzte zudem mit persönlichen Bestmarken über 50 m und 100 m Brust (36,24 Sek./1:19,68 Min.). Lotta Schmees, 16-jähriges fleißiges und aufstrebendes Sigiltra-Talent aus Börger schmetterte mit 32,52 Sekunden zur persönlichen Bestmarke.
Das intensive Home-Trainingslager in Papenburg trug beim 14-jährigen Lars Keiser besonders Früchte. WVP-Coach Imke Mülder freute sich über Platz zwei und drei über 100 m und 50 m Brust (34,35 Sek./1:13,41 Min.) für ihren Schützling. Aber auch sein Ergebnis über 200 m Brust konnte sich mit 2:43,65 Minuten sehen lassen: Sechster. Mit von der Partie beim WVP der ein Jahr ältere Brustschwimmer Frederik Kruth, der die guten Leistungen der Papenburger in der Brustlage bestätigte: Platz 5 und 7 über 50 m (33,20 Sek.) und 100 m (1:15,56 Min.). Arne Feimann komplettierte das „brustversierte“ Papenburger Trio und landete bei den 14-Jährigen zweimal auf dem 7. und noch auf dem 8. Platz über 50 m, 100 m und 200 m Brust. Auch seine Freistilergebnisse konnten sich sehen lassen.
Den Sprung auf das Treppchen schaffte zudem Sophie Heymann vom TV Meppen über 200 m Freistil in 2:15,43 Minuten. Die Juniorenschwimmerin gab auch über 100 m Lagen (1:12,92), Rücken (1:13,01) und Freistil (1:03,76 Min.) ein sehr gutes Bild ab und rangierte zwischen Platz 5 und 8! Überhaupt war der TVM mit sechs Aktiven im Stadionbad gut vertreten: Nele Geiger schaffte Mittelplätze bei den 14-Jährigen in Kraul- und Rückenlage. Eine weitere Juniorin stand mit Leonie Roosen ihre Frau allerdings mit zwei „Holzmedaillen“. „Knapp daneben ist auch vorbei!“ könnte man dazu sagen. Die Zeiten konnten sich aber gut sehen lassen: 35,36 Sekunden und 1:19,37 Minuten für die beiden kurzen Bruststrecken. Während Fiona Streeck sich „nur“ für eine Strecke qualifiziert hatte, war der talentierte und vielseitige 17-jährige Schwimmer, David Schnieders, gleich fünfmal am Start und mit Rang 10 bis 16 noch recht gut von der Partie.
Die Lingener „BW-Nixe“ Nora Herzog wusste über 100 m Brust in starken 1:19,75 Minuten und Platz Sechs zu gefallen.
Haselünner SV Eva Steven (03) 53. 50 m S 0:32,23 Sarah Deters (02) 11. 50 m B 0:34,52; 8. 50 m F 0:27,64 2. 50 m F 0:27,06; 9. 50 m R 0:31,66 6. 50 m S 0:29,62; 8. 50 m S 0:30,59 8. 100 m B 1:16,33; 8. 100 m B 1:16,13 9. 100 m L 1:08,86 SG Freren Lina Lammerich (07) 10. 50 m F 0:29,36; 9. 50 m R 0:34,06 8. 50 m S 0:32,51; 17. 100 m F 1:05,83 SV Blau-Weiß Lingen Jan Richtering (04) 22. 50 m B 0:30,80; 31. 50 m R 0:30,15 14. 100 m B 1:06,49 Nora Herzog (06) 6. 100 m B 1:19,75; 26. 100 m B 1:19,75 SV Concordia Emsbüren Finja Kruthoff (08) 7. 50 m B 0:36,31; 18. 50 m S 0:32,64 5. 100 m B 1:19,16; 10. 100 m L 1:14,07 6. 200 m L 2:42,17 Laura Vehns (07) 8. 50 m F 0:28,62; 6. 50 m R 0:33,10 2. 50 m S 0:29,81; 7. 100 m F 1:02,24 3. 100 m L 1:10,90; 5. 100 m S 1:08,50 5. 200 m L 2:36,69 SV Haren Fynn Hopster (07) 14. 100 m B 1:17,20; 7. 200 m B 2:47,11 3. 400 m L 5:28,56 SV Haren ( ) 6.4 x 50 F 1:46,50; 9.4 x 50 L 1:58,55 Jette Sophie Schmid (09) 11. 50 m F 0:29,68; 10. 50 m R 0:34,44 7. 100 m L 1:12,63; 4. 200 m L 2:38,89 7. 200 m R 2:39,79 Marcel Knevel (04) 34. 50 m R 0:30,32; 38. 50 m S 0:27,41 Marius Hollen (04) 9. 50 m R 0:27,16; 14. 100 m F 0:53,29 4. 100 m R 0:58,37; 5. 100 m R 0:58,58 3. 200 m F 1:55,54; 5. 200 m R 2:10,76 Mette Jüngerhans (08) 8. 50 m B 0:37,28; 13. 50 m F 0:29,40 12. 50 m R 0:34,84; 11. 100 m B 1:22,73 8. 100 m L 1:13,65 SV Sigiltra Sögel Hendrik Schmitz (01) 15. 50 m R 0:27,92; 12. 100 m R 1:00,47 2. 100 m S 0:57,36; 3. 100 m S 0:56,78 Jevste Vredenborg (06) 9. 50 m B 0:36,24; 5. 100 m B 1:19,68 2. 200 m B 2:54,73 Lotta Schmees (08) 17. 50 m S 0:32,52ö SV Wasserfreunde Dalum Jonas Hörtemöller (08) 16. 50 m B 0:34,87; 15. 100 m B 1:17,82 26. 100 m L 1:12,26 Marie Gügelmeyer (06) 13. 50 m R 0:34,46; 8. 100 m R 1:13,78 Sofie Gügelmeyer (07) 4. 50 m S 0:30,29; 3. 100 m B 1:19,10 8. 100 m F 1:02,87; 4. 100 m L 1:10,97 6. 100 m S 1:07,33; 2. 100 m S 1:06,77 6. 200 m F 2:16,03; 3. 200 m L 2:33,19 2. 200 m S 2:29,94 SV Wasserfreunde Völlen-Papenburg Arne Feimann (10) 7. 50 m B 0:35,47; 11. 50 m F 0:27,84 22. 50 m S 0:32,53; 7. 100 m B 1:18,93; 10. 100 m F 1:02,47; 18. 100 m L 1:12,79 8. 200 m B 2:54,15 Frederik Kruth (09) 5. 50 m B 0:33,20; 21. 50 m F 0:27,28; 22. 50 m S 0:31,71; 7. 100 m B 1:15,56 12. 100 m F 0:59,15; 23. 100 m L 1:10,98 Lars Keiser (10) 3. 50 m B 0:34,35; 18. 50 m F 0:28,35 8. 50 m R 0:33,83; 18. 50 m S 0:31,64 2. 100 m B 1:13,41; 8. 100 m L 1:09,58 6. 200 m B 2:43,65 TV Meppen David Schnieders (07) 10. 50 m B 0:33,42; 12. 50 m F 0:26,05 15. 50 m S 0:29,14; 15. 100 m F 0:58,57 16. 100 m L 1:07,20 Fiona Streeck (10) 16. 50 m F 0:30,14 Leonie Roosen (06) 4. 50 m B 0:35,36; 4. 100 m B 1:19,37 TV Meppen ( ) 7.4 x 50 F 1:56,15 Nele Geiger (10) 17. 50 m F 0:30,30; 17. 50 m R 0:36,85 20. 100 m F 1:08,41 Nicole Heidemann (82) 2. 50 m B 0:32,32; 2. 50 m B 0:31,93 Sophie Heymann (06) 15. 50 m B 0:37,97; 10. 50 m F 0:28,80 10. 50 m R 0:33,99; 8. 100 m F 1:03,76 5. 100 m L 1:12,92; 7. 100 m R 1:13,01 3. 200 m F 2:15,43